Freitag, 27. August 2010

*** gastbeitrag: familienmanagement ***

heute gibt es einen gastbeitrag von natalija aus dem mamiweb. bevor es mit dem beitrag losgeht, noch ein paar worte von mir zum thema 'familienmanagement'.
mit wachsender kinderzahl bei uns, wuchs auch die bedeutung von zeit und der umgang mit ihr.
...normalerweise geht es kunterbunt bei uns zu, klare strukturen sind nur schwer erkennbar *seufz*, meine helfer im chaos sind terminkalender und listen, auf denen ganz klar steht, was wann zu tun ist...so bekommt der tag dann doch eine gewisse struktur, ich sehe, was zu erledigen ist und kann so meine prioritäten setzen.
wichtig in meinen/unseren augen ist, dass MITEINANDER und der raum für GEMEINSAME ZEIT...ohne hektik und stress...eben FAMILIE!
so, und nun heißt es auch hier...vorhang auf für natalijas tips zum thema "zeitmanagement mit kindern"!

Zeitmanagement mit Kindern

Nicht nur die Welt der Wirtschaft ist geprägt vom Management, auch Familie und Haushalt bedarf einer sorgfältigen und strukturierten Planung. Der Begriff „Familienmanager/in“ ist heutzutage nicht mehr weit her geholt und gilt durchaus als eine Aufgabe, die immer mehr an Verständnis und Bedeutung gewinnt. Das Leben mit Kindern verändert zwangsläufig den Alltag und muss den neuen Gegebenheiten angepasst werden. Dabei gilt es u.a. Kindergarten, Schule, Hausaufgaben, Arzttermine, Sportvereine, Einkäufe, Hausarbeit und etliche weitere Verpflichtungen unter einen Hut zu bringen. Ohne ein wohl durchdachtes Zeitmanagement leidet nicht nur der Einzelne, sondern das gesamte harmonische Familienbild und führt schnell zur allgemeinen Unzufriedenheit. Um dem entgegenzuwirken liegt es in der Verantwortung der Familienmanager Stress zu vermeiden, Druck abzubauen und somit Konflikte zu vermindern. Was zunächst als unmögliche Herausforderung erscheint, kann durch ein paar Tricks zu einem cleveren Zeitmanagement-Plan werden, der die Familienmitglieder entlastet. Wichtig ist es dabei niemals zu vergessen, dass Alle mit einbezogen werden sollten und den Kindern vorzuleben, dass ihr Einsatz Spaß bereiten kann. Um den hektischen Alltag zu strukturieren können die folgenden zehn Überlegungen/Punkte hilfreich sein:

1. Teamwork

Das heißt, die Familie plant gemeinsam den Tagesablauf. Dabei wird nicht bestimmt wer was zu erledigen hat, sondern jeder Einzelne entscheidet sich freiwillig dafür etwas beizutragen. Gerade bei Kindern wird dadurch nicht nur die Selbständigkeit gefördert, sondern auch der Stolz geweckt Mami bei den alltäglichen Aufgaben allein geholfen zu haben. So kann z.B. auch der Speiseplan zusammen besprochen werden, eine Einkaufsliste erstellt und individuelle Wünsche mit eingebracht werden. Teamwork nimmt den Druck vom Einzelnen und fördert den Zusammenhalt der Familie.

2. Pufferzonen einbauen

Beim Zeitmanagement gilt es vorausschauend zu planen und Pufferzonen mit einzubeziehen. Rein aus Erfahrung kann man feststellen, dass es immer zu Zwischenfällen kommen kann, die einen aufhalten, so dass Verzug in Gefahr ist. Manch Termin ist jedoch schwer zu verschieben, so empfiehlt es sich großzügige Zeitfenster zu schaffen, die es einem ermöglichen Stress-Situationen zu vermeiden.

3. Spaß vermitteln

Eltern stellen für ihre Kinder die Vorbilder dar. Dabei sollten sie im Hinterkopf behalten, dass der Nachwuchs aus Erfahrungen lernt. Erledigt Mama die Hausarbeit und wirkt dabei gestresst, so wird Arbeit mit Stress assoziiert. Daraus folgt, dass der Sprössling sich weigern wird solche Aufgaben zu übernehmen. Vorteilhafter ist es, die Kleinen direkt mit einzubeziehen. So wird Mama entlastet, dadurch Stress abgebaut, das Kind ist beschäftigt und stolz darauf so fleißig geholfen zu haben.

4. Flexibilität ermöglichen

Der Tagesplan sollte so gestaltet sein, dass die einzelnen Tätigkeiten flexibel austauschbar sind. Wie schon in Punkt 2 erwähnt, ist es oftmals der Fall, das Unvorhergesehenes die Planung durchkreuzt. Da ist es hilfreich eine Aufgabe, die mehr Zeit in Anspruch nimmt, gegen eine zu tauschen, die von kürzerer Dauer ist.

5. Spiele, statt Stress

Kein Kind hört gerne, dass es sich beeilen soll. Oftmals lässt es sich aus Trotz noch mehr Zeit, was Mama wiederum verärgert und Stress entstehen lässt. Um solche Situationen zu entschärfen, können Spiele, wie Wettbewerbe, Abhilfe verschaffen. Wer ist als erster angezogen? Wer schafft es am Schnellsten seinen Teller heil in die Spülmaschine zu stellen? Schon ist der Spaß geweckt und die Kleinen werden sich anstrengen als Sieger aus diesem Wettbewerb hervor zugehen.

6. Erinnern, statt meckern

Dank der gemeinsamen Planung haben die Kleinen nun ihre eigenen, selbstgewählten Aufgaben zu erledigen. Doch was tun, wenn diese nicht erledigt werden? Kinder schnappen den ganzen Tag viele Eindrücke auf und Kleinigkeiten können in ihren Augen etwas ganz Großes sein, dass sie beschäftigt und anderes vergessen lässt. Statt zu meckern, sollte der kleine Helfer also mit liebevollen Worten an seinen Beitrag zum gelungenen Alltag erinnert werden.

7. Uhrzeiten mit Bildern verbinden

Kindern fällt es oftmals schwer auf die Uhrzeit zu achten, weil sie eine einfache Zahl mit nichts verbinden. Damit dem Nachwuchs die Zeit plastischer erscheint, sollte man darauf achten Bilder zu wecken, die sie mit einer gewissen Uhrzeit verbinden. Beispielsweise kann man sie bitten um 16 Uhr wieder daheim zu sein und fügt hinzu, dass das genau der Moment ist, wenn die Katze gefüttert wird.

8. Prioritäten festlegen

Beim Planen des Zeitmanagements ist es wichtig immer das Augenmerk auf die Prioritäten zu setzen. Ein Termin zur Impfung ist wichtiger, als die Wäsche zu waschen, denn diese wird nicht dreckiger, wenn sie etwas länger liegen bleibt. Gemeinsam mit seinem Kind für die morgige Prüfung zu lernen ist dem Putzen des dreckigen Boden vorzuziehen. Das Pfandgut braucht nicht sofort in den Supermarkt gebracht zu werden, wenn morgen der große Wocheneinkauf ansteht. So werden doppelte Arbeitsgänge erspart und wichtige Dinge zum richtigen Zeitpunkt erledigt.

9. Qualitätszeiten schaffen

Nicht immer ist es vorteilhaft viele Dinge in einer möglichst kurzen Zeit zu bewältigen. So sollten dringend Qualitätszeiten für bestimmte Punkte im Tagesablauf geschaffen werden. Z.B. sollten Mahlzeiten nicht gleichzeitig mit Fernsehen verbunden werden und auf die eingeplante Zeit für die Hausaufgabenbetreuung auch die ganze Aufmerksamkeit fallen und nicht durch Telefonate mit der Freundin unterbrochen werden. Die Zeit mit der Familie wird somit gewertschätzt und signalisiert, dass jedes Familienmitglied Teil des Teams ist, dass Anspruch auf „seine“ gemeinsame Zeit hat.

10. Belohnungen festlegen

Familienmanager erhalten für ihren Einsatz im Haushalt meist selbstverständlich, ohne das darauf ein Dank folgt, was frustrierend sein kann. Wichtig ist es daher Belohnungsmomente zu schaffen, indem im Vorfeld festgelegt wird, was auf die anstrengende Arbeit folgen kann. Gerade wenn die ganze Familie zum Großputz einberufen wird, wirkt ein anschließendes Picknick, ein Schwimmbad-Besuch oder ein heimischer Filmeabend wahre Wunder.


die verantwortung für den inhalt dieses artikels liegt nicht bei mir. solltet ihr fragen oder anregungen haben, könnt ihr gern hier klicken und euch an natalija persönlich wenden!

6 Kommentare:

  1. finde ich wunderbar geschrieben!
    Danke

    LG anja

    AntwortenLöschen
  2. danke dafür! ein schöner beitrag!
    euch ein schönes wochenende!
    regnet es bei euch auch so viel?
    viele grüße! von der *lini*

    AntwortenLöschen
  3. ....mmhh... also als Big-Mama kann ich diese Punkte nur mit etwas kleineren Kindern in Verbindung bringen.. aber auf Teenies lässt sich solche Planung nicht mehr übertragen :( und was bei kleineren Menschlein noch gut funktioniert kann man bei den Möchtegern Halbstarken gleich wieder über Bord werfen ..

    Angela

    AntwortenLöschen
  4. @angela
    naja, bei uns sind die kinder ja vorwiegend noch klein...;o) das 'halbstarke alter' besteht derzeit nur aus einer vertreterin...so gesehen ist es bei uns NOCH relativ friedlich:o)
    liebe grüße
    alex

    AntwortenLöschen
  5. Da muß ich Angela zustimmen. Also wenn ich mit meiner Großen mit "könntest du mal bitte dieses und jenes" ankomme, dann kann ich davon ausgehen, dass sie es garantiert vergißt, oder aus Prinzip nicht macht.

    Da muß ich leider generalstabsmäßig "Befehlen", von wegen du machst heute das, das und das. Ansonsten hängt alles an mir. Aber es heißt ja, mit ca. 17 sind die Mädels aus dem Gröbsten raus...sind ja nur noch 5 Jahre...*stöhn*


    LG myri

    AntwortenLöschen
  6. Ach wie klingt das alles "vernünftig" und vor allem vorbildlich - erinnert mich aber leider zu sehr an "Familienkonferenzen"!;-)
    Gratulation der Mama, die es schafft, das Prinzchen auch beim 99. Mal noch in Ruhe zu erinnern, dass es doch bitte, zum Wohl der Allgemeinheit, die Spülmaschine ausräumen möge...oder die Prinzessin den Kompost wegbringen....oder oder oder....also ICH hab die Nerven nach 26 Jahren durchgehender Kindererziehung NICHT mehr - hab aber vorher in diese Richtung gehende Ratgeber verschlungen!;-)
    Wollte Euch jetzt aber nicht Euren Enthusiasmus nehmen *gg*!
    Ein schönes Wochenende - Andrea

    AntwortenLöschen